Junge Erwachsene mit geistiger Behinderung
Center of Hope in Amman
Birgit Gassmann berichtet: „Center of Hope“ ist ein Trainingszentrum für junge Erwachsene mit geistiger Behinderung. Es liegt im Ostteil von Amman, der Wohngegend, in der die ärmere Bevölkerung lebt und auch viele Flüchtlinge. Seit 1991 verhelfen wir hier jungen Menschen, die wegen ihrer geistigen Behinderung nur wenig Chancen haben, ein „normales“ Leben zu führen, zu mehr Selbständigkeit und Selbstbewusstsein – und damit zu mehr Teilnahme am sozialen Leben.
Wir im Center of Hope
Die jungen Menschen lassen wir am besten selbst zu Wort kommen:
Wir sind junge Erwachsene voller Leben und neugierig darauf, was es für uns bereithält.
Die Leute nennen uns normalerweise „geistig unfähig“ oder „geistig behindert“. (Manchmal hören wir Leute, die uns mit Schimpfwörtern bezeichnen.)
Andere sagen, es sei höflicher, uns „Personen mit besonderen Bedürfnissen“ zu nennen. Vielleicht haben sie recht mit dem Teil der Höflichkeit. Tatsache ist jedoch, dass wir neben „besonderen Bedürfnissen“ viele ganz normale Bedürfnisse haben. Wie alle anderen haben wir das Bedürfnis nach Freundschaft und Liebe und das Gefühl, gewollt zu sein und Verantwortung zu teilen. Glaubt uns, unsere gemeinsamen Bedürfnisse sind weit mehr als die „besonderen Bedürfnisse“, die uns von euch trennen.



In unserem Zentrum gibt es ein Programm, das uns bei unseren „besonderen Bedürfnissen“ und bei unseren normalen Bedürfnissen hilft. Deshalb kommen wir gerne hierher, sind mit unseren Freunden und unseren Lehrern zusammen und lernen jeden Tag etwas Neues.
Einige von uns müssen lernen, sich richtig zu ernähren und zu kleiden, oder wie man sich die Zähne putzt und sich wäscht – damit wir ohne allzu große Hilfe anderer für uns selbst sorgen können.


In unserem akademischen Unterricht lernen wir die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens und alle wichtigen Themen unseres Lebens kennen. Es hilft sehr. Das Leben ist nicht mehr so verwirrend!




Und wir genießen unseren Sport- und Musik- und Kunstunterricht sehr. Unsere Lehrer bringen uns auch bei, wie man sich um andere kümmert, sich zu Hause beim Putzen und Kochen, beim Einkaufen und beim Helfen von Familie und Freunden beteiligt.
Wir arbeiten auch im Garten, pflanzen Blumen und Gemüse. Es fühlt sich gut an, „befähigt“ zu sein. Sogar unsere Familien sehen den Unterschied in uns. Wir lernen immer mehr, für uns selbst zu sorgen und sogar zu Hause Verantwortung zu übernehmen.


Das werden wir auch brauchen, denn wir möchten natürlich gerne später Arbeit finden. Dazu unterrichten unsere Lehrer uns in vielen verschiedenen Berufen: wie wir mit Werkzeugen und Material umgehen müssen, wie wir uns die Arbeitsschritte merken können oder auch, wie wir uns bei einem Arbeitsunfall verhalten müssen.
Einige Kurse nehmen wir in einer Berufsschule zusammen mit anderen Berufsschülern. Da lernen wir auch gleich alle miteinander, uns gegenseitig ernst zu nehmen, auch wenn wir unterschiedlich sind.


Wenn Sie mehr über uns erfahren möchten, können Sie uns gerne in unserem Zentrum besuchen. Wir freuen uns darauf, Sie zu sehen!!
Unsere Vision im „Center of Hope“ ist, dass wir alle mit besonderen Bedürfnissen und alle mit normalen Bedürfnissen Hand in Hand leben, unsere Bedürfnisse akzeptieren und uns gegenseitig unterstützen.
Birgit Gassmann, Inhaberin und Leiterin
Alle Mütter – manchmal sogar die Väter – sind begeistert von den Fortschritten, die ihre bislang als „hoffnungslos“ abgestempelten Kinder machen.
„Center of Hope“ dient Familien mit niedrigem Einkommen. Um ihren Kindern eine Chance auf Bildung zu geben, erheben wir nur sehr geringe Gebühren und decken den Großteil der Ausgaben durch Spenden.
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Facebook-Profil (Arabisch/Englisch): facebook.com/CenterOfHope1