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Bedürftige Menschen in Osteuropa – Ukraine, Lettland, Russland

Kaleb-Dienste e.V.

Kaleb-Dienste wurde vor über 30 Jahren als wohltätiger Verein von einem Freundeskreis um Karola und Dr. Peter Milbers in Erlangen gegründet. Ziel des Vereins ist es, bedürftigen Menschen in Osteuropa, die keine Lobby haben, direkt und nachhaltig zu helfen.

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Karola und Peter Milbers mit Sergej Ljannyj – Mai 2022 in Erlangen

1989 – Noch vor dem Zerfall der Sowjetunion war es zu Begegnungen lettischer freier Christen und Gruppen von Christen aus Erlangen gekommen, bei denen Karola und Peter Milbers Sergej Ljannyj kennenlernten.
Nach dem Ende der Sowjetunion eröffneten sich neue Reise- und Kontakt­möglichkeiten, die Ehepaar Milbers und ihre Freunde intensiv nutzten.

Die Armut in den osteuropäischen Ländern und die Rechtlosigkeit von gesellschaftlichen Randgruppen wurde in den 90er Jahren für Deutsche, wie Ehepaar Milbers und ihre Freunde, deutlich sicht- und erlebbar.
Zu Randgruppen gehören alte und behinderte Menschen, Insassen von Gefängnissen, Waisen und viele andere.

Weder zu Zeiten der UdSSR, noch heute, gibt es in den ehemaligen Ländern der Sowjetunion auch nur eine annähernd mit Deutschland vergleichbare staatliche oder kirchliche Hilfestellung für bedürftige Menschen.

Historischer Überblick: Auflösung der Sowjetunion

Sergej Ljannyj ist gebürtiger Ukrainer, sein Vater war in der Ukraine Pfarrer in einer in der Sowjetunion verfolgten freien evangelischen Gemeinde. Die Lebensumstände haben Sergej nach Lettland geführt, dort hat er seine Familie gegründet und sich einer freien evangelischen Gemeinde angeschlossen.

Durch die gute Einbindung von Sergej in die Netzwerke freier evangelischer Gemeinden wurden eigene Vereine gegründet und es entstanden Teams von Helfern:

  1. in der Ukraine „Kaleb‑Dienste“
  2. in Lettland „Chaleva Dienests“
  3. in Russland „Evangelistische Mildtätigkeit“

Die Auslandsarbeit wird von Anfang an durch Sergej Ljannyj koordiniert.
Dr. Elke Möller als 3. Vorsitzende von Kaleb-Dienste e.V. koordiniert die Arbeit des deutschen Teams sowie die Zusammenarbeit mit den ausländischen Teams.

Das deutsche Team in Erlangen sammelt über das ganze Jahr Geld- und Sachspenden. Jeder Hilfstransport benötigt intensive Vorbereitung. Als Lager dient eine still gelegte Mühle.

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(1) Das Team im Lager  (2) Millimeterarbeit: Ein LKW wird beladen

Ukraine

Hilfstransporte

Mit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine hat sich der Schwerpunkt der Arbeit von Kaleb-Dienste verlagert.
Am 26. Februar 2022 hat der Verein zur Hilfe für die Ukraine aufgerufen. Mit Stand Januar 2023 sind 70 Tonnen Hilfsgüter aus Deutschland, Frankreich und dem Baltikum direkt an die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine verteilt worden.

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(1) Ausrüstung für eine Flüchtlings­unterkunft in der Ukraine  (2) Lebensmittel für Menschen, die sie benötigen  (3) Weihnachtsgeschenke für zwei kleine Mädchen

Durch die Helfer vor Ort ist diese Unterstützung zielgerichtet möglich – für Binnenflüchtlinge, Flüchtlings­unterkünfte, Krankenhäuser, Gemeinden, die Flüchtlinge aufgenommen haben, Kinder-, Senioren- und Behinderten­einrichtungen.
Die Hilfsgüter aus dem Ausland werden dabei durch notwendige Lebensmittel und Hygieneartikel ergänzt, die mit Spendengeldern aus Deutschland vor Ort gekauft werden. In der Ukraine unterstützt Kaleb-Dienste mehrere kleine Unterkünfte für Flüchtlinge. Die Transporte in die Ukraine erfolgen mit gecharterten LKWs und vereinseigenen Transportern.

„Und langsam kommt dann der Moment, wo uns bewusst wird, dass wir wieder durch gute Teamleistung zusammen mit allen Spendern, Sammlern, Helfern und Unterstützern eine große Ladung Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine zusammen­stellen konnten.“

Das Team in Erlangen berichtet, Dez 2022

In einer ukrainischen Kleinstadt werden seit vielen Jahren einmal im Monat Lebensmittel an alleinstehende alte und behinderte Menschen und kinderreiche Familien verteilt. Unsere Helfer vor Ort arbeiten dafür mit der Sozialverwaltung zusammen.

Hilfe in Gefängnissen

Bereits seit den Anfangsjahren von Kaleb-Dienste werden in ukrainischen Gefängnissen Wohltätigkeits­konzerte und Seelsorge organisiert, um Häftlingen den Glauben näher zu bringen, sie mit Gott vertraut zu machen und sie nach der Buße für ein neues christliches Leben zu motivieren. Mit Häftlingen, die das wünschen, wird Briefkontakt gehalten, Bibelkreise in den Gefängnissen erhalten christliche Literatur.

Im Rahmen von Weihnachts- und Osteraktionen erhalten Häftlinge Geschenke mit Süßigkeiten und nötigen Dingen. Dabei wird mit örtlichen freien Gemeinden zusammengearbeitet, so dass nach der Entlassung eine Möglichkeit der Weiterbegleitung, Seelsorge und Unterstützung besteht. Auf dieser Basis bilden sich auch kleine Reha-Zentren, in denen ehemalige Häftlinge ihr neues Leben in Freiheit mit Gott beginnen können, Ansprechpartner und Beratung finden.

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(1) Weihnachtsaktion in einem ukrainischen Jugendgefängnis  (2) Vortrag in einem ukrainischen Frauengefängnis

Lettland

Vor 13 Jahren wurde in Tukums (ca. 100 km vom Büro und Lager für Hilfsgüter von Chaleva-Dienests in Jurmala entfernt) eine Suppenküche eingerichtet. Hier bekommen jeweils samstags und sonntags Bedürftige eine gute Suppe und Brot, an diesen Tagen kommen jeweils 100–120 Besucher. Basis ist eine freie evangelische Gemeinde.

Die Besucher der Suppenküche erhalten Zuspruch, Gebet, einen guten Rat für Behördengänge, es werden Schulranzen und verschiedene nötige Hilfsgüter verteilt. Das Spektrum der Besucher der Suppenküche ist ganz unterschiedlich, es sind viele Alleinstehende, alte Menschen, deren Rente für das Überleben nicht reicht, Kranke, deren Rente für Medikamente aufgebraucht ist, unverschuldet in Not Geratene, Alkoholkranke, Behinderte auf Arbeitssuche, kinderreiche Familien und andere Bedürftige.

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(1) Warteschlange vor der Suppenküche in Tukums  (2) Weihnachtsgeschenke in Tukums

Eine zweite kleinere Suppenküche, getragen von Pfarrer Wjatscheslaw und seiner Frau Irina sowie freiwilligen Helfern ihrer Baptisten­gemeinde in Kraslava (Südosten Lettlands) versorgt fünf Mal in der Woche ca. 20 Kinder aus schwierigen Familien mit einem warmen Essen. Die Kinder können sich aufwärmen, erhalten Unterstützung bei Hausaufgaben und spielen. Außerdem gibt es einen Behinderten- und Senioren-Treff. Im Sommer werden Freizeiten für Kinder organisiert.

Nach Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine ist auch Lettland zum Zufluchtsort für ukrainische Flüchtlinge geworden. Mit Unterstützung von Kaleb-Dienste wurde ein Gebäude in Kraslava angemietet, notwendige Ausstattung angeschafft, Hilfsgüter aus Deutschland wurden hingebracht. Die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge übernimmt die Baptistengemeinde mit Freiwilligen. Hier können bis zu 40 Erwachsene und Kinder Zuflucht, Gebet, Ermutigung und Unterstützung finden.

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Ukrainische Flüchtlinge in der Flüchtlings­unterkunft in Kraslava

Russland

In den neunziger Jahren begann die Kaleb-Arbeit in russischen Gefängnissen – Karola und Peter Milbers, Ingrid und Christian Stangl und ihre Mitstreiter waren zum Beispiel bei Wohltätigkeits­veranstaltungen sogar in Gefängnissen im russischen Archangelsk dabei (Hafenstadt in Nordrussland).

Aktuell findet die Seelsorge in russischen Gefängnissen weiter statt, jedoch reduziert. Damit wir unsere Helfer und Schützlinge in Russland nicht gefährden, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt darüber ausführlich berichten.

Mehr erfahren

Website: kaleb‑dienste‑e‑V-deutschland.org
(dort gibt es u. a. sehr gute Info‑Briefe zur aktuellen Lage)